Aus FFS wird WSO

Gießener Allgemeine Zeitung vom 02.07.2016, Seite 28

Schulausschuss für neuen Namen der Friedrich-Feld-Schule

Gießen (ta). Die Friedrich-Feld-Schule (FFS) wird umbenannt in Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten (WSO). Ein entsprechender Antrag des Magistrats wurde am Donnerstagabend im Schulausschuss der Stadtverordnetenversammlung befürwortet; die Zustimmung des Parlaments dürfte nur noch eine Formsache sein.Wie mehrfach berichtet, hatte sich die Schulgemeinde mit großer Mehrheit für eine Umbenennung entschieden, nachdem im Vorjahr bekannt geworden war, dass der renommierte Namensgeber und Schulgründer Friedrich Feld die klassische Berufsbildungstheorie der NS Ideologie untergeordnet hatte. »Er ware in lupenreiner Nazi«, hieß es in einer Expertise. Gegen den Antrag stimmte nur Regina Enners (AfD). Sie begründete dies damit, dass Generationen junger Menschen über diese Schule ins Berufsleben gelangt sind. Sie seien der Friedrich-Feld-Schule dankbar dafür, weshalb der Traditionsname nicht geändert werden solle. Ganz allein steht die AfD damit nicht: Unter vielen Ehemaligen herrscht Unmut über den Namenswechsel, weiß Schulleiterin Annette Greilich.

Gießener Anzeiger vom 02.07.2016, Seite 15

Für neuen Namen

GIES­SEN (tt). Der Na­mens­än­de­rung der Fried­rich-Feld-Schu­le in „Wirt­schafts­schu­le am Os­walds­gar­ten“ (WSO) steht aus Sicht des Schul­aus­schus­ses nichts im Weg. Bei ei­ner Ge­gen­stim­me ist das Gre­mi­um der Vor­la­ge des Ma­gis­trats ge­folgt. Die­se geht auf ei­nen An­trag der Ge­samt­kon­fe­renz der Schu­le, den Na­men zu än­dern, zu­rück. Re­gi­na En­ners (AfD) vo­tier­te ge­gen die Än­de­rung: „Die­ser An­trag wird von uns nicht un­ter­stützt.“ Die Schu­le ha­be un­ter ih­rem al­ten Na­men ei­ne gro­ße Wert­schät­zung er­fah­ren, so die AfD-Ver­tre­te­rin. Die Na­mens­än­de­rung soll zum neu­en Schul­jahr in Kraft tre­ten.

Im Schul­jahr 2014/15 re­cher­chier­te ei­ne Schü­ler­grup­pe im Un­ter­richt zum Na­mens­ge­ber der Schu­le. Da­bei wur­den ei­ne deut­li­che Nä­he Fried­rich Felds zu na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schem Ge­dan­ken­gut deut­lich. An­ge­regt durch die­se Er­geb­nis­se re­cher­chier­ten meh­re­re Kol­le­gen in­ten­si­ver über Fried­rich Feld und stell­ten ih­re Er­geb­nis­se der Schu­le zur Ver­fü­gung.

Aus die­sen Er­geb­nis­sen ging her­vor, dass Feld die klas­si­sche Be­rufs­bil­dungs­theo­rie der NS-Ideo­lo­gie un­ter­geord­net hat. Feld war Mit­glied der SA (1933) und der NSDAP (1937). Im No­vem­ber 1933 un­ter­zeich­ne­te er das Be­kennt­nis der deut­schen Pro­fes­so­ren zu Adolf Hit­ler.