Schülerprojekte
Ethik-Projekt „Soziales Engagement, Hilfsbereitschaft und Ehrenamtlichkeit“
„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist.“
Dieser Aussage (Dalai Lama, 1997) folgte die 10B3 (Groß- und Außenhandel) im Rahmen ihres Ethik- Unterrichts. So fand ein Besuch der Gießener Tafel und des humanitären Hilfswerk GAiN statt. Anna Conrad, Organisatiorin und Koordinatorin der Gießener Tafel, informierte uns in einem sehr spannenden Vortrag mit vielen interessanten Begebenheiten über die Entstehung und Arbeit der Gießener Tafel. Gleichfalls erfolgte ein Rundgang durch die Räumlichkeiten im Leimkauter Weg. Die Schülerinnen und Schüler erhielten einen Einblick in die Vorgehensweise der Verteilung der gespendeten Lebensmittel an die Gießener Tafel.
Bei GAiN durfte die 10B3 mit „anpacken“. Im Zuge eines herzlichen Empfangs durch Frau Huth und Herrn Winter wurden uns zunächst die einzelnen Projekte von GAiN vorgestellt. Anschließend fanden wir uns im Logistikzentrum in der Siemensstraße ein. Dort sortierten und verpackten wir eigenhändig Kleider- und Sachspenden. Die Klasse 10B3 war sehr engagiert und motiviert. Die Schülerinnen und Schüler hatten sichtlich Spaß und Freude beim Helfen.
Ganz herzlich möchte ich hiermit Frau Conrad als Vertreterin der Gießender Tafel sowie Frau Huth und Herrn Winter stellvertretend für GAiN für die tolle Kooperation danken. Durch Ihr Engagement haben Sie es uns ermöglicht, „aktiv“ zu werden, um viele beeindruckende Erfahrungen zu sammeln.
Carolin Volk (Klassenlehrerin 10B3)
Rollenspiel der 12G1 zum „Mauerschützen-Prozess“
Chris Gueffroy, geboren 1968 – erschossen am 5. Februar 1989 an der Berliner Mauer.
Er war der letzte Flüchtling, der bei dem Versuch, die DDR zu verlassen, an der Berliner Mauer erschossen wurde.
Nach dem Fall der Mauer kam es zu unzähligen „Mauerschützen-Prozessen“, bei denen die verantwortlichen Grenzsoldaten zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Den „Mauerschützen-Prozess“ zum Todesfall des Chris Gueffroy und dem Angeklagten Schützen Ingo Heinrich stellte am 26. Januar die Klasse 12G1 der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten in Form eines Rollenspiels nach.
Gemeinsam mit dem Journalisten Roman Grafe erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler ein Rollenspiel, welches die damalige Situation im Gerichtssaal veranschaulichen sollte. Zu Beginn der Stunde las Roman Grafe aus seinem Buch „Deutsche Gerechtigkeit. Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber“ vor.
Anschließend versetzten sich die Schülerinnen und Schüler im Rollenspiel in die verschiedenen Akteure der Gerichtsverhandlung: fünf Richter, zwei Staatsanwälte, ein Angeklagter, zwei Verteidiger, eine Nebenklägerin und deren Anwältin waren beteiligt.
Die Frage, ob der Angeklagte Ingo Heinrich schuldig gesprochen wird, sollte von der Klasse im Laufe des Schulvormittags geklärt werden. Die Schülerinnen und Schüler versetzten sich in die jeweilige Person und entwickelten Argumente, die sie in der späteren Verhandlung vertraten.
Nach einer ausführlichen Debatte zogen sich die fünf Richter zurück und fällten ihr Urteil: eine Freiheitsstrafe von 5,5 Jahren sprachen die Schülerinnen und Schüler aus.
In der realen Verhandlung wurde der Angeklagte Ingo Heinrich nach einer Revision zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren für die Erschießung Chris Gueffroys verurteilt.
Nach einer gemeinsamen Aussprache über die Gründe für dieses milde Urteil kam die Klasse zu dem Schluss, dass es eine interessante und aufschlussreiche Geschichtsstunde war, die allen Beteiligten einen tieferen Einblick in die damaligen Zustände im geteilten Deutschland gab.
Die Klasse 12G1 bedankt sich herzlich bei Roman Grafe für diesen interessanten Vormittag.
@ Johanna Lenz und Paul Schopen (12G1)
Präsentieren lernen
Je häufiger wir vor Publikum sprechen, desto leichter fällt es uns. Wie wichtig eine unaufgeregte Selbstdarstellung und das Präsentieren von Inhalten sind, weiß jeder. Dabei auch mal die kreative Seite an sich selbst zu entdecken und zu zeigen, war Aufgabe im Deutschunterricht der Höheren Handelsschule im Februar 2018. Frei nach Voltaire war jede Art zu präsentieren erlaubt, „nur nicht die langweilige“.
Selbst gewählte Bücher waren der Gegenstand. Informativ, aber vor allem interessant gestaltet sollte die Vorstellung eben jener Lektüren sein. Es wurde gelesen, geschrieben, gemalt, gebastelt und geprobt. So entstanden Bilder, Briefe, Spielszenen und ein Film, und alle waren erstaunt, wie viele bisher unentdeckte Talente in der Klasse schlummern. Wie die nachfolgenden Fotos zeigen, können Präsentationen durchaus Spaß machen, obwohl es Überwindung kostet, vorne zu stehen und frei zu sprechen.
Bestseller-Bibliothek
Ein interessantes Buch zu finden, ist für viele nicht einfach. Was lese ich wirklich gerne? Eigentlich gar nichts, lautet nicht ganz selten die ehrliche Antwort. Dabei gilt nach wie vor: Am Lesen geht kein Weg vorbei, will man einen höheren Schulabschluss schaffen, richtig schreiben, Texte wirklich verstehen, seinen Ausdruck verbessern, sich inspirieren lassen und informieren. Um hierbei „Schützenhilfe“ zu leisten, gibt es an der WSO seit gut 15 Jahren die Bestseller-Bibliothek. Hier können Leserinnen und Leser oder solche, die es werden wollen, aktuelle Lektüren finden, in die man sich gerne vertieft. Den Genres sind keine Grenzen gesetzt; Spannendes und Fantastisches, aber auch Sachbücher kommen besonders gut an.
Besucht doch einfach mal mit eurem Deutschlehrer/eurer Deutschlehrerin die Bestseller-Bibliothek in D303. Alle Lehrer können Bücher an ihre Gruppen verleihen. Oder bestellt gezielt einen Titel, den ihr gerne lesen würdet. Eine E-Mail an bestseller@wso-giessen.net genügt.
Was ist Weihnachten eigentlich?
Eine Weihnachtsgeschichte von Michelle Quitter, Klasse 11L3
Es ist ein Tag vor Heiligabend und ich schlendere über den Weihnachtsmarkt. Block und Stift in einer Tasche. Bis jetzt konnte ich mich noch nicht aufrappeln, meinen Auftrag anzugehen. Ich soll Leute fragen, was Weihnachten für sie bedeutet. Ich gehe auf eine etwas gehetzt aussehende Frau zu: „Ich hätte eine Frage. Was bedeutet Weihnachten für Sie?“ Sie schaut mich kurz an. „Das ist für mich die stressigste Zeit im Jahr. Geschenke kaufen und einpacken, Tannenbaum schmücken, kochen und zu alldem noch arbeiten. Und ein großer Verlust in meinem Geldbeutel“, erklärt sie und geht weiter. Sie scheint Weihnachten nicht zu mögen. Ich schlendere weiter und gehe zu einem Stand mit Räucherkerzen. „Ich habe eine Frage an Sie“, fange ich an. „Ich habe keine Zeit für Fragen. Stell die woanders, ich habe zu tun. Nur jetzt kann ich gut verkaufen“, scheucht er mich weg. Und wieder nur Geld und Geld. Dabei sei Weihnachten doch das Fest der Liebe. Diesmal frage ich einen kleinen Jungen. Neben ihm seine Mutter. „Ich habe eine Frage an dich. Was bedeutet Weihnachten für dich?“ „Geschenke und Oma und Opa“, erklärt er. „Und was wünschst du dir?“ „Ganz viel Lego und Autos und viel Schokolade und einen Fußball“, jubelt er. „Viel Glück. Wenn du brav warst, bekommst du sicher alles“, lächele ich ihm zu. „Ich war ganz brav.“ Seine Mutter zwinkert. Und ich gehe weiter. Vor einem Weihnachtsmann bleibe ich stehen. Kinder klettern zu ihm, reden und laufen dann mit einem Nikolaus wieder weg. „Na, Mädchen wünschst du dir auch was?“, fragt er mich. „Ich bin 16, da mach ich sowas doch nicht mehr, aber ich hätte eine Frage an Sie: „Was bedeutet Weihnachten für Sie?“ „Dass ich den ganzen Tag in der Kälte sitzen muss und Nikoläuse verteile. Aber ich mache es gern, weil ich Kinder liebe“, erklärt er. Niemand scheint wirklich begeistert von Weihnachten zu sein. Ich suche weiter. Ein junger Mann geht vorbei. „Was bedeutet Weihnachten für Sie?“, halte ich ihn an. „Ich bin alleine. Meine Familie ist weit weg. Für mich ist das ein ganz normaler Tag. Ich bin Pilot.“ Ich starre vor mich hin. Zufrieden bin ich nicht. Plötzlich werde ich von einem Typen mit Decken umgerannt. „Sorry“, erklärt er. „Schon gut.“ „Ich wollte eigentlich zu dem mit den großen Tüten, der sich gerade schlapplacht.“ Ich schaue hin und sehe ihn. Ich gehe einfach ein paar Schritte mit rüber. „Was macht ein Mädchen denn ganz alleine hier?“, werde ich gefragt. „Einen Bericht für die Schule. Ich heiße Sandra“, erkläre ich. „Ich bin Philipp und mein Kumpel hier ist Anton. Und dafür fragst du echt die Leute hier?“, will Philipp wissen und lädt mich zu Glühwein ein. Ich zeige den beiden, was ich geschrieben habe. „Tja, niemand scheint Weihnachten wirklich zu lieben“, schließe ich ab. „Halt den Stift bereit und hilf uns tragen. Uns ist egal, ob an Weihnachten Jesus geboren ist oder ob es gut für die Industrie ist. Weihnachten ist dazu da, anderen Gutes zu tun“, erklärt Anton. Bei einem Penner halten wir an. Anton gibt ihm einen Pizzakarton. Philipp einen Schlafsack und ich eine Thermoskanne. Der Penner weiß nicht, was er sagen soll, Anton drückt ihm noch 50 Euro in die Hand. Wir gehen weiter und machen noch acht weitere glücklich. „Tschüss, man sieht sich“, verabschieden sich beide und ich gehe überrascht nach Hause.
Bilder vom Medienprojekt „Respekt digital“ der Höheren Handelsschule
Beiträge zum Zeitungstreff 2017
Was dabei herauskommt, wenn sich Schülerinnen und Schüler als Nachwuchsjournalisten versuchen, lässt sich im Folgenden nachlesen. Die Artikel entstanden im Rahmen des jährlich stattfindenden Zeitungstreffs des Gießener Anzeiger. Ein Besuch des Druckhauses mit Gesprächen in der Stadtredaktion stand natürlich auch auf dem Programm.
„Safer Internet Day“
Am 07. Februar 2017 besuchten wir mit den Klassen 10K2, 11K1, 11K2 und der 11W4 einen Vortrag im Polizeipräsidium Mittelhessen in Gießen, der von der Forschungsgruppe SECUSO der Technischen Universität Darmstadt am Tag des sicheren Internets gehalten wurde.
Der „Safer Internet Day“ findet seit 2004 international und in Deutschland seit 2008 jährlich am zweiten Tag in der zweiten Woche des zweiten Monats statt. In unserem Vortrag ging es um das Thema Phishing, wie man falsche E-Mails, falsche Links in E-Mails oder URLS erkennt. Es wurde uns erklärt, worin der Unterschied zwischen „https“ und „httpss“ besteht, nur bei „httpss“ werden Daten verschlüsselt übertragen.
Des Weiteren stellte die Forschungsgruppe ihre Erweiterungen für den Webbrowser Mozilla Firefox zum Thema Passwortsicherheit vor. Eine dieser Erweiterungen zeigt an, ob ein Nutzer auf der Website, auf der er sich gerade befindet, sicher sein Passwort eingeben kann oder ob er es sich noch mal überlegen sollte. Tipps, wie wir erkennen, ob eine Website sicher ist, wurden uns auch gegeben. Die Forschergruppe stellte eine von ihr entwickelte Erweiterung für Mozilla Thunderbird vor. Diese Erweiterung soll helfen betrügerische Links in einer E-Mail zu erkennen und zeigt die tatsächliche Webadresse, die hinter dem Link steckt.
Einige fanden, dass das Thema interessant war, aber insgesamt war der Vortrag etwas monoton und lang. Ich persönlich fand den Vortrag sehr interessant, es wurde alles einfach und gut erklärt. Ich kenne jetzt Tricks, wie ich wenigstens etwas sicherer im Netz bin, und kann jeder Altersgruppe empfehlen, die sich mit dem Thema Sicherheit im Netz nicht so gut auskennt, nächstes Jahr eine Veranstaltung zum „Safer Internet Day“ zu besuchen.
Rebecca Kirschner
Teilnahme am Zeitungstreff des Gießener Anzeigers
Auch 2016 nahmen wieder alle Klassen der Einjährigen Höheren Berufsfachschule (HH) am Zeitungsprojekt teil, das der Gießener Anzeiger in Kooperation mit Sporthaus Kaps und den Stadtwerken Gießen anbietet. Während des Projektzeitraums von sechs Wochen beginnen die Schülerinnen und Schüler ihren Unterrichtsvormittag mit der Lektüre der Tageszeitung. Sie informieren sich über tagespolitisches Geschehen, über lokale und überregionale Ereignisse, diskutieren oder übersetzen – je nach Unterrichtsfach – die interessantesten Meldungen und versuchen sich selbst als selbst im Schreiben. Im Folgenden veröffentlichen wir die Beiträge, die Anfang bis Mitte März im Anzeiger erschienen sind.
Schülerprojekte vergangener Schuljahre befinden sich in unserem Archiv