Das Musical „Cabaret“ besucht

Frankfurt, 25.01.2019 – Zugang zu kulturellen Erlebnissen zu ermöglichen ist eines der Ziele von Literatur- und Sprachunterricht. So besuchte die Klasse 11G2 des Beruflichen Gymnasiums das Musical „Cabaret“ im Frankfurter English Theatre.

Das Werk aus der Feder von John Kander, Fred Ebb und Joe Maestroff, das auf der Grundlage von Christopher Isherwoods Roman „Goodbye to Berlin“ entstand, erzählt, was der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw am Ende der 1920er Jahre in Berlin erlebt. Er reist dorthin, um sich für sein neues Buch inspirieren zu lassen.

Im Zug nach Berlin trifft er auf den Deutschen Ernst Ludwig, der ihm die Pension von Fräulein Schneider, einer alleinstehenden älteren Dame, empfiehlt, woraufhin er sich dazu entscheidet, eines ihrer Zimmer zu beziehen. Es ist ebenso Ernst Ludwig, der ihn auf ein beliebtes Lokal in Berlin aufmerksam macht: den Kit-Kat-Club. Dieses entpuppt sich als Nachtclub, in dem Tanz, Musik und Erotik im Zentrum stehen. So finden sich dort neben Sängern, Musikern und Tänzern auch Prostituierte, deren äußerst knappe Bekleidung das Publikum während der Theateraufführung in ein Raunen versetzt. Zu den Sängerinnen im Nachtclub gehört die junge Sally Bowles aus England. Kurz nachdem Sally und Cliff sich kennengelernt haben, wird diese entlassen. Sie zieht in Cliffs Pensionszimmer ein und die beiden werden ein Paar.

Bald macht sich der Aufstieg des Nationalsozialismus bemerkbar, zu dessen Anhängern auch Ernst Ludwig zählt. Nach einer Reihe von bedrückenden Ereignissen, zu denen auch Sallys Entscheidung zählt, ihr gemeinsames Kind abzutreiben, wird Cliff bewusst, dass ihn nichts mehr in Berlin hält. Er tritt den Heimweg an – exakt wie die Schüler der Klasse 11G2 nach der überwiegend überzeugenden Vorstellung, die zum Nachdenken anregte, mit freizügigen Kostümen überraschte und Musik und Songs bot, die noch lange im Ohr blieben.

Luis Hof, Klasse 11G2

Ausflug in die virtuelle Wirklichkeit

Ein Erlebnis der besonderen virtuellen Art hatte die Klasse 10K2 mit ihren Lehrerinnen Frau Otto und Frau Tegethoff vor Weihnachten. Sie besuchten eine Ausstellung im Frankfurter Kunstverein mit dem Titel „Perception is Reality: Über die Konstruktion von Wirklichkeit und virtuelle Welten“. Verschiedene Künstler untersuchen hier „die neuen Bedingungen der menschlichen Wahrnehmung im Verhältnis zu technisch konstruierten Wirklichkeiten“ mit einer Auswahl an analogen und digitalen Kunstwerken. Und was sich so beschrieben auf der Webseite des Kunstvereins findet, war für die Klasse vor Ort die Möglichkeit sich mit einer Spezialbrille in eine zum Teil aufregende virtuelle Welt zu begeben. Ein Highlight war dabei der Gang über ein harmlos im Raum liegendes Holzbrett, das sich mit Virtual Reality Brille in eine Planke verwandelte, die im obersten Stock eines Hochhauses aus dem Fenster ragte. Der Gang über dem Abgrund wurde zur angstvoll erlebten Realität. Absturz am Ende inklusive.

Eine analoge Realität erlebte die Klasse mit ihren zwei Lehrerinnen am selben Tag, als sie auf dem Weihnachtsmarkt die Paulskirche besichtigen wollten. Just in dem Moment erklang die Aufforderung der Polizei, den gesamten Römerberg zu räumen, da ein verdächtiges Päckchen aufgefunden worden war. Ihre Zeit stattdessen auf der Zeil verbringen zu dürfen, war den Schülerinnen und Schülern natürlich nicht so unrecht und es gab zum Glück später eine Entwarnung. Aber der Vorfall und die Allgegenwart schwer bewaffneter Polizisten auf einem Weihnachtsmarkt brachten doch ins Grübeln über diese neue – leider nicht virtuelle -Lebenswirklichkeit im Jahre 2017.

Annette Tegethoff