Sprache als Brücke

Gießener Allgemeine vom 21.10.2017, S. 25

Gießen/Wiesbaden (pm). Der Hauptpreis des Hessischen Integrationspreises, den die Landesregierung vergibt, geht in diesem Jahr nach Gießen. Ausgezeichnet wird das Projekt »Sprache als Brücke zur Integration« der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 8000 Euro. Das teilte der Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, am Freitag mit.

In diesem Projekt, das bereits seit 2007 besteht, unterstützen angehende Abiturienten jugendliche Geflüchtete und Zugewanderte in Nachmittagskursen beim Erlernen der deutschen Sprache. Außerdem erstellen die Schüler der Abiturjahrgänge Unterrichtsmaterialien, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind und bieten Hausaufgabenhilfe an.

Unterrichtsbegleitend werden Erkundungstouren in die Umgebung organisiert. Die Jugendlichen lernen ihre neue Umgebung kennen und erhalten die Möglichkeit, Kontakte zu vertiefen und die erworbenen Sprachkenntnisse anzuwenden. Seit dem Jahr 2009 gibt es als ergänzendes Modul auch ein Musikprojekt, um den Spracherwerb durch dieses Medium zu fördern. Inzwischen haben an dem Projekt rund 320 Schüler und 750 junge Zugewanderte aus 25 Nationen teilgenommen.

8000 Euro vom Land

Mit der »Sprache als Brücke zur Integration« zeichne die Jury »eine herausragende und nachhaltige Initiative aus, die bereits seit vielen Jahren besteht«, heißt es in der Mitteilung. Die Entwicklung von Lernmaterialien und -konzepten sowie der persönliche Umgang fördere die Entwicklung interkultureller und sozialer Kompetenzen auf beiden Seiten. Junge Menschen schafften eine Perspektive und bereicherten sich gegenseitig.

Verliehen wird der Preis am 16. November von 11 bis 13 Uhr im Schloss Biebrich in Wiesbaden.