Auch eine Breakdance-Performance gehörte zum bunten Programm der »Geburtstagsfeier«. Foto: Leyendecker

Gießener Anzeiger vom 29.06.2022, Seite 21

Vielfalt beweist sich auch bei Feier

von FLEY

In diesem Jahr feiert kaufmännische Bildung am Oswaldsgarten 100. Geburtstag. Dort wurde 1922 eine Handelsschule gegründet. In dem vergangenen Jahrhundert musste die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten (WSO), wie sie heute heißt, viele turbulente Zeiten durchleben und hat sich vor allem in der jüngsten Vergangenheit intensiv mit ihrem früheren Namensgeber Friedrich Feld auseinandergesetzt.

Schulleiterin Annette Greilich ist stolz darauf, was »ihre« Schule in den vergangenen Monaten geleistet hat. Das machte die Schulleiterin auch in ihrer Ansprache während der Feierstunde in der Aula der WSO deutlich: »100 Jahre kaufmännische Bildung am Oswaldsgarten zeichnen eine wechselvolle Geschichte einer besonderen beruflichen Bildung«, betonte Greilich.

Schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sei es darum gegangen, Jugendlichen solide kaufmännische und wirtschaftliche Grundkenntnisse für ihre berufliche Zukunft zu vermitteln. »Diese Grundeinstellung zieht sich seitdem durch die Geschichte der Schule«, bekräftigte sie.

Engagement

Doch es gehe ihr nicht nur um eine solide kaufmännische und wirtschaftliche Grundbildung, sondern auch darum, allen eine Bildungschance zu bieten. »Dies tut die Schule mit großem Engagement seit mehr als 25 Jahren mit Klassen für Geflüchtete und Seiteneinsteiger, seit etlichen Jahren durch Sozialarbeit unterstützt«, sagte Greilich. Höhepunkt dieses Engagements sei die Anerkennung durch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gewesen, der die Schule 2015 besuchte.

»Im Rahmen des Schuljubiläums fanden und finden verschiedene Sammel- und Spendenaktionen statt, um Menschen zu unterstützen, die unsere Hilfe besonders brauchen«, führte die Schulleiterin aus.

Das Angebot beim Schulgeburtstag war vielfältig: Neben Breakdance und einer Theateraufführung standen Rollstuhlbasketball, die Umweltgruppe für einen schöneren Schulhof, die Ergebnisse der Arbeiten mit dem Anne-Frank-Haus und die Geschichte der Schule im Fokus. »Wir alle an der Schule kümmern uns intensiv darum, Ihnen allen, den Schülerinnen und Schülern, gute Grundkenntnisse zu vermitteln, die Ihnen in der Zukunft beruflich und natürlich auch privat helfen werden. Viele der Aktivitäten, die heute zu sehen sind, zeigen dies«, unterstrich die Schulleiterin.

Das frisch gestrichene Gebäude, auch das betonte Greilich, zeigt sich nun in neuem Charme. An die Historie der Schule erinnern neben einer Zeittafel mehrere Vitrinen mit Gegenständen und Archivalien, die teilweise von früheren Schülern der Schule gespendet wurden. Beispielsweise Stenografiebücher, mit denen bis zum Jahr 1999 noch Stenografie an der damaligen Friedrich-Feld-Schule unterrichtet wurde.

Die Grünenpolitikerin Kerstin Gromes nutzte die Gelegenheit, um die Abi-Zeitungen ihres Ehemanns aus den Jahren 1993 und 1994 der Sammlung noch hinzuzufügen. »Ich bin auf die Liebigschule gegangen und habe ein paar Jahre früher Abitur gemacht«, erzählte Kerstin Gromes schmunzelnd.

Zeitkapsel

Im Rahmen der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wurden auch die Schriften Friedrich Felds ausgestellt. »Darüber kann man trefflich diskutieren«, merkte Greilich an. Seien es Klassenbücher aus den 1970er Jahren, die immer noch archiviert und aufbewahrt werden oder Bilder von einer Klassenfahrt an den bayrischen Königssee 1969 – die Vielfalt der Ausstellungen in den Vitrinen ist groß. Die Schule hat sich seine eigene kleine Zeitkapsel erschaffen können.

Die Anne-Frank-Vernissage beschäftigte sich im Rahmen der Schulprojektwoche mit dem Thema Freundschaft, die Umweltgruppe beschäftigte sich mit der Begrünung der Schule, da dort künftig eine Artenvielfalt samt Insektenhotel entstehen soll. Für Greilich war nicht nur der Schritt der Namensumbenennung ein wichtiger Baustein für eine neue Schule, auch das Schulfest sollte gebührend gefeiert werden. »Ich würde nicht die Wahrheit erzählen, wenn ich sagen würde, dass es die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten bereits 100 Jahre gibt. Es gibt aber sehr wohl 100 Jahre kaufmännische Bildung am Oswaldsgarten«, definiert die Schulleiterin.

Schüler und Schulleiterin Annette Greilich (Mitte) gratulieren »ihrer« Schule zum Geburtstag. © Felix Leyendecker

100 Jahre Bildung und Chancen

Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten feiert Jubiläum mit Fest

Gießen (ixi). Die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag seit Begründung der Schule 1922. In dieser Zeit musste die Schule viele turbulente Zeiten durchleben und hat sich vor allem in der jüngsten Vergangenheit intensiv mit ihrem früheren Namenspatron auseinandergesetzt.

Schulleiterin Annette Greilich ist stolz darauf, was »ihre« Schule in den vergangenen Monaten geleistet hat. Das machte sie in ihrer Ansprache anlässlich des 100. Geburtstags der Schule in der Aula der WSO am Freitag deutlich. »100 Jahre kaufmännische Bildung am Oswaldsgarten zeichnen eine wechselvolle Geschichte einer besonderen beruflichen Bildung«, betonte Greilich.

Schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sei es darum gegangen, Jugendlichen solide kaufmännische und wirtschaftliche Grundkenntnisse für ihre berufliche Zukunft zu vermitteln. »Diese Grundeinstellung zieht sich seitdem durch die Geschichte der Schule«, betonte die Schulleiterin. Doch es gehe ihr nicht nur um eine solide kaufmännische und wirtschaftliche Grundbildung, sondern auch darum, allen eine Bildungschance zu bieten. »Dies tut die Schule mit großem Engagement seit mehr als 25 Jahren mit Klassen für Geflüchtete und Seiteneinsteiger, seit etlichen Jahren durch Sozialarbeit unterstützt«, sagte sie.

Höhepunkt dieses Engagements sei die Anerkennung durch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gewesen, der die Schule 2015 besuchte. »Im Rahmen des Schuljubiläums fanden und finden verschiedene Sammel- und Spendenaktionen statt, um Menschen zu unterstützen, die unsere Hilfe besonders brauchen«, sagte die Schulleiterin.

Das Angebot beim Schulgeburtstag war vielfältig ausgeprägt. Neben Breakdance und einer Theateraufführung standen Rollstuhlbasketball, die Umweltgruppe für einen schöneren Schulhof, die Ergebnisse der Arbeiten mit dem Anne-Frank-Haus und die Geschichte der Schule im Fokus. Die frisch gestrichene Schule, auch das betonte Schulleiterin Greilich, zeigt sich nun in neuem Charme. An die Historie der Einrichtung erinnern neben einer Zeittafel mehrere Vitrinen mit Gegenständen und Archivalien, die teilweise von früheren Schülern der Schule gespendet wurden. Beispielsweise Stenografiebücher, mit denen bis zum Jahr 1999 noch Stenografie an der damaligen Friedrich-Feld-Schule unterrichtet wurde.

Im Rahmen der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wurden auch die Schriften Friedrich Felds ausgestellt. »Darüber kann man trefflich diskutieren«, merkte Greilich an. Die Schule hat sich ihre eigene kleine Zeitkapsel erschaffen können.

Die Anne-Frank-Vernissage beschäftigte sich im Rahmen der Schulprojektwoche mit dem Thema Freundschaft, die Umweltgruppe widmete sich der Begrünung der Schule, da dort künftig eine Artenvielfalt samt Insektenhotel entstehen soll.

Für Greilich war nicht nur der Schritt der Namensumbenennung ein wichtiger Baustein für eine neue Einrichtung; auch das Schulfest sollte gebührend gefeiert werden. »Ich würde nicht die Wahrheit erzählen, wenn ich sagen würde, dass es die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten bereits 100 Jahre gibt. Es gibt aber sehr wohl 100 Jahre kaufmännische Bildung am Oswaldsgarten«, sagte die Schulleiterin.