Gießener Anzeiger vom 15.04,2020, Seite 12

Ziel: Abbrüche bei Ausbildungen verhindern

GIESSEN (red). „Ein Ausbildungsabbruch ist häufig kein plötzlich auftretendes Ereignis. Steigende Fehlzeiten, ein Leistungsabfall oder plötzliche Verhaltensänderungen können erste schwache Signale für einen Abbruch sein“, so Jan Tillmanns, Ausbildungsbegleiter im Projekt „Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule“ (QuABB) in Gießen. „Ein wichtiger Bestandteil zur Verhinderung von Abbrüchen stelle die tägliche Zusammenarbeit mit den Akteuren an den Beruflichen Schulen dar.“ Gemeinsam mit der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten (WSO) organisierte die QuABB-Ausbildungsbegleitung erstmals einen Austausch zwischen den Kollegen der Gießener Berufsschulen zum Thema Ursachen von Ausbildungsabbrüchen und möglichen Gegenstrategien.

Positives Fazit

Als Expertin gab Dr. Sabine Beck von der hessenweiten QuABB-Koordinierungsstelle INBAS GmbH zunächst einen Überblick über Ursachen von Ausbildungsabbrüchen und deren Erkennungsmerkmalen. In der anschließenden Diskussion fand ein Austausch über bereits existierende „Best-Practice“-Beispiele von Präventionsansätzen an Gießener Berufsschulen statt. Weitere Schritte zur Fortentwicklung wurden ebenfalls entwickelt. Die Organisatoren Jan Binkhoff, stellvertretender Schulleiter WSO, und Jan Tillmanns zogen ein positives Fazit: „Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig und notwendig die Kooperation zwischen den Berufsschulen und der Ausbildungsbegleitung ist. Daher haben wir, die WSO, die Zusammenarbeit mit der QuABB-Ausbildungsbegleitung auch in unser neues Schulprogramm aufgenommen.“ Tillmanns fügt noch hinzu: „Ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Lehrern ist eine erfolgreiche Verhinderung von Abbrüchen nur schwer denkbar. Daher ist es umso wichtiger, in einen regelmäßigen gemeinsamen Austausch zur Fortentwicklung unserer Präventionsinstrumente zu gehen.“

Im Landkreis Gießen wird das Programm QuABB seit 2015 vom Landkreis selbst, der Stadt Gießen sowie aus Mitteln des Landes Hessen und der Europäischen Union gefördert. Umgesetzt wird das Programm vom Zentrum Arbeit und Umwelt (ZAUG gGmbH).