Mit Büchern willkommen heißen

In der Pause stöbern Schüler in den Büchern. (Foto: Wagner)

 

Gießener Anzeiger vom 17.05.2017, Seite 16

FLÜCHTLINGE Neues Lernprojekt an WSO vorgestellt

GIESSEN – (cwa). Das Projekt „Bücher sagen Willkommen“ startete jetzt mit der Einweihung eines gefüllten Bücherregals an Schulen im Amtsbezirk Gießen/Vogelsberg. Gastgeberin der offiziellen Einweihungsveranstaltung war die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten (WSO) in Gießen.

In Deutschland werden derzeit 325 000 Kinder mit Fluchthintergrund beschult. Um diesen das Lernen der deutschen Sprache zu erleichtern, sollen an zehn heimischen Schulen Lern- und Lesebereiche eingerichtet werden. Das Projekt versorgt hessische Schulen, die in Integrationsklassen Kinder betreuen, mit Lern- und Lesematerialien. Die ungefähr 100 Materialien zum Deutschlernen, zweisprachige Bücher, Romane in einfacher Sprache und Lernspiele unterstützen die Lehrkräfte im Unterricht und bieten den Flüchtlingskindern einen Zugang zu weiterführender Lektüre. Derzeit beteiligen sich Dietrich-Bonhoeffer-Schule Lich, Eichberggrundschule Lauterbach, Brüder-Grimm-Schule Gießen-Kleinlinden, Willy-Brandt-Schule Gießen, Clemens-Brentano-Europaschule Lollar und Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach an dem Projekt.

Karin Plötz, Direktorin des Trägers LitCam (litcam.de), äußerte sich positiv: „Wir sehen seit fast zwei Jahren, dass unser Projekt in Flüchtlingsunterkünften ein toller Anstoß ist, um Lern- und Leseprojekte zu unterstützen. Die Kinder erhalten so einen einfachen Zugang zu Lernmaterialien. Die Weiterführung an Schulen ist uns ein wichtiges Anliegen.“

Dass diese Idee tatsächlich auch angenommen wird, war nach dem Pausengong nicht zu übersehen. Viele Schüler nahmen neugierig die ersten Bücher in die Hand. Freie Räume und Möbel, die zum Verweilen einladen und für eine bequeme Lern- und Leseecke wichtig wären, sind leider an vielen Schulen noch Mangelware. Bedauernd scherzte ein Vertreter der Schulleitung: „Wenn sie es gemütlich wollen, müssen sie nach Skandinavien gehen.“

 

Gießener Allgemeine Zeitung vom 19.05.2017, Seite 27

100 Bücher und andere Medien für die Integration Gießen (pm).

In Deutschland werden momentan etwa 325000 Kinder mit Fluchthintergrund beschult. An vielen Grundschulen und weiterführenden Schulen gibt es Integrations-, Willkommens- oder Weltklassen. Um die Lehrkräfte in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, wurde »Bücher sagen Willkommen an Schulen« ins Leben gerufen – eine Initiative der gemeinnützigen LitCam GmbH in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium und der Landesstiftung Miteinander in Hessen. Schulen können sich für Lern- und Leseecken bewerben und erhalten dann 120 Medien zum Deutscherwerb, Bücher in einfacher Sprache, Lernspiele und zweisprachige Bücher. Die Lern- und Leseecken werden entweder in den Schulbüchereien oder in den Klassenräumen der Integrationsklassen eingerichtet. Neben der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten beteiligen sich die Willy-Brandt-Schule Gießen, die Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach, die Brüder-Grimm-Schule Gießen, die Clemens-Brentano-Europaschule Lollar, die Dietrich-Bonhoeffer-Schule Lich, die Eichberggrundschule Lauterbach, die Theodor-Heuss-Schule Laubach, die Vogelsbergschule Lauterbach und die Lückebachschule Garbenteich an der Initiative.