Durch gute Zusammenarbeit auch Vorurteile abgebaut

Gießener Anzeiger vom 16.12.2014

Durch gute Zusammenarbeit auch Vorurteile abgebaut

GIESSEN (red). Ungewohnte Erfahrung für vier Klassen der Friedrich-Feld-Schule: Während der Projektwoche „Fit fürs Leben“ konnten die über 80 Handelsschüler dank vielfältiger Angebote jede Menge Neues lernen, ihre Talente zeigen und berufliche Schlüsselqualifikationen wie systematisches Handeln, Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit erproben. Zur Auswahl standen: Theater (Abdul M. Kunze, Dr. Ralf Siebert), Tanz (Sabine Schneider, Janina Antrim), Malen (Christel Scherhaufer, Thomas Müller), Film (Harald Weber, Gerome Graf, Christa Weckemann), Klettern (Markus Wißner, Burkhard Meyer) oder Tischtennis (Dr. Norbert Englisch, Dennis Schmandt). Eine besondere Herausforderung habe dabei dargestellt, die beiden auf Rollstühle angewiesenen Mitschüler Jessica Zauner und Julian Ohly überall einzubinden. Übernachtet wurde in der Jugendherberge in Wetzlar, die auch passende Tagungsräume zur Verfügung stellte. Die Technik zum Filmen und Schneiden lieferte das „Mauszentrum“, die Klettergruppe fand im „Cube“ einen geeigneten Übungsraum und auch das Stadttheater Gießen lud zu Vorstellungen, zum Blick hinter die Kulissen und zum Proben für eine eigene kleine Aufführung ein, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

„Die auch im Alltag einer vermeintlich barrierefreien Umgebung immer wieder entstehenden Hindernisse wurden durch gute Zusammenarbeit und Aufgeschlossenheit vieler Teilnehmer weitestgehend gemeistert. Durch die hierbei zustandekommenden Berührungspunkte zwischen den Schülern konnte – besonders bei den Teilnehmern ohne Vorerfahrung im Umgang mit behinderten Menschen – das eine oder andere Vorurteil abgebaut werden“, freute sich Betreuer Thomas Müller und lobte die positive Atmosphäre während der Arbeitsphase sowie der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Auch Jessica Zauner, die schon von Kindheit an im Rollstuhl sitzt, zog ein zufriedenes Fazit: „Die Projektwoche hat mir als Rollifahrerin eine neue Perspektive gezeigt. Ich war es nicht mehr gewohnt, unter Läufern zu sein, aber mir wurde in meiner Projektgruppe das Gefühl gegeben, am richtigen Platz zu sein.“ Und Julian Ohly pflichtete bei: „Ich fand die Projektwoche fantastisch. Natürlich gab es auch Tiefen, aber die gibt`s immer. Ich bin echt traurig, dass die Woche schon vorbei ist.“

Gießener Allgemeine vom 20.11.2014

FFS-Projektwoche mit Reisetasche und Rollstuhl

G i e ß e n (pm). Vier Klassen der Höheren Handelsschule der Friedrich-Feld-Schule machten soeben ungewohnte Erfahrungen: Eine Projektwoche außerhalb der Schule und als Gepäck nicht nur Reisetasche oder Trolley, sondern auch zwei Rollstühle. In klassenübergreifenden Angeboten wie Theater, Tanz, Malen, Film, Klettern oder Tischtennis konnte jeder Teilnehmer Neues lernen, Talente zeigen und berufliche Schlüsselqualifikationen erproben.

Übernachtet und getagt wurde in der Jugendherberge in Wetzlar. Die Klettergruppe übte im Cube, die Theatergruppe blickte im Stadttheater Gießen hinter die Kulissen.

Rund 80 Fußgänger agierten dabei »auf Augenhöhe« mit zwei gehbehinderten Mitschülern,  die die FFS dank eines neuen Treppenlifts seit Schuljahresbeginn unterrichten kann. »Das eine oder andere Vorurteil konnte abgebaut werden«, lautete das Fazit von Betreuer Thomas Müller. Jessica Zauner, die von Kindheit an im Rollstuhl sitzt, resümierte: »Ich war es nicht mehr gewohnt, unter Läufern zu sein, aber mir wurde in meiner Projektgruppe das Gefühl gegeben, am richtigen Platz zu sein. Ich konnte den Menschen um mich herum mein Leben im Rollstuhl besser verständlich machen.« Julian Ohly, der ebenfalls auf den Rollstuhl angewiesen ist, pflichtete bei: »Ich fand die Projektwoche fantastisch.« Viele seiner Mitschüler hätten ganz selbstverständlich Menschlichkeit und Kameradschaft gelebt – barrierefrei.

Das Foto zeigt eine Präsentation der Malgruppe in der FFS-Aula.

Bilder und das Projektwochenvideo hier