Pionier der Handelsschulausbildung

Ethik-Kurs der Friedrich-Feld-Schule begibt sich auf Spur des Namensgebers/Professor für Wirtschaftspädagogik

Gießener Anzeiger vom 20.10.2014

Pionier der Handelsschulausbildung

GIESSEN – (red). Über den Namensgeber der Gießener Friedrich-Feld-Schule ist herzlich wenig bekannt. Aus diesem Grund hat sich der Ethik-Kurs der Klasse 13 unter der Leitung von Dr. Dieter Katz auf die Spur von Friedrich Feld gemacht und wollte dabei Näheres über ihren Schulgründer und Namensgeber herausfinden. Dies geht aus einer Mitteilung der Schule hervor.

Verblüfft mussten die Schüler feststellen, dass es in der Literatur und vor allem auch im Internet so gut wie keine Hinweise auf Friedrich Feld (1887-1945) gab. Also machten sich die Schülerinnen und Schüler in Archiven (Universität, Stadtarchiv) auf die Suche und versuchten dem Leben und Werk Friedrich Felds vor allem auch durch das Studium von dessen Schriften auf die Spur zu kommen. Dem Ethiklehrer Dr. Katz gelang es zudem, fast alle von Friedrich Feld verfassten Bücher im Original aufzutreiben und der Schule zur Verfügung zu stellen.

Die Ergebnisse des Projektes haben die Schülerinnen und Schüler in einer Ausstellung zusammengetragen, die – in einem großen Schaukasten vor dem Sekretariat – zukünftigen Schüler- und Lehrergenerationen ein Bild über das Leben und Wirken Friedrich Felds vermitteln soll. Interessierte erfahren, dass der Diplom-Handelslehrer Friedrich Feld als Pionier der Handelsschulausbildung im Jahr 1922 in Gießen eine kaufmännische Fortbildungsschule gründete und 1930 in Berlin Deutschlands erster Professor für Wirtschaftspädagogik wurde. Er starb auf tragische Weise 1945 bei einem Bombenangriff inmitten seiner Studenten. In der Ausstellung zu sehen sind neben den Originalwerken Felds auch einige historische Fotos sowie alte Zeugnisse und die Gründungsurkunde der Friedrich-Feld-Schule. Zudem wurde eine ausführliche Bibliografie Friedrich Felds erstellt.

Passend zur damaligen Zeitepoche wird die Ausstellung angereichert durch einige historische Schulbücher aus der Zeit des Nationalsozialismus. Diese hat Heinz Roth, Anfang der 1940er Jahre Schüler der „Städtischen Handelslehranstalt“ Gießen, aufbewahrt und zu diesem Ausstellungszweck der Schule übereignet.