Gießener Anzeiger vom 25.10.2019, Seite 34
Herzlichkeit beeindruckt
GIEßEN (red). Bereits zum sechsten Mal trat eine Schülergruppe aus Gießen über die Osterferien im Rahmen eines Schüleraustauschs die weite Reise nach China an. Die Teilnehmergruppe setzte sich schulübergreifend aus 35 Schülern der Jahrgangsstufen 8-13 aus insgesamt zehn Schulen zusammen. Zu einem Nachtreffen lud nun der Verein der Städtepartnerschaft Gießen-Wenzhou einige der Teilnehmer in die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten ein, um sich ein Bild von den Eindrücken zu machen und um den Austausch für das kommende Jahr vorbereiten zu können. Fiona Felbinger von der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten, Nina Pogoda von der Herderschule, Nils Leidner von der Gesamtschule Hungen, Kassandra Niedecken vom Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, Maxim Löwenstein von der Gesamtschule Gießen-Ost sowie Isabel Sanson von der Ricarda-Huch-Schule sowie zwei Begleitlehrkräfte der Ricarda-Huch-Schule folgten der Einladung. Neben den Schülern waren Vertreter von Schulleitungen der am Austausch beteiligten Schulen anwesend. Darüber hinaus ein Vorstandsmitglied des Partnerschaftsvereins sowie Kerstin Gromes und Christoph Bach als Vertreter des Staatlichen Schulamtes, das den Austausch in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein organisiert. Annette Greilich, die Schulleiterin der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten, sowie H. Kipp als Vereinsvorstand begrüßten die Anwesenden und teilten einige Neuigkeiten zum nächsten Austausch in 2020 mit, ehe die Schüler begeistert von ihren Eindrücken berichteten.
Einen absoluten Höhepunkt stellte für die Teilnehmer auch in diesem Jahr der Besuch in Chinas Hauptstadt Peking dar. Denn zum Auftakt besuchte die Gießener Schülergruppe mit ihren Begleitlehrkräften für drei Tage die Metropole, um dort die Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt und weitere Highlights zu besichtigen. „Das ist schon eine sehr bedeutende Erfahrung, wenn man plötzlich selbst auf der Chinesischen Mauer steht.“, beschrieb eine Teilnehmerin ihr Gefühl beim Besuch des weltberühmten Bauwerkes. Auch für den Erstkontakt mit der chinesischen Kultur, die „einfach völlig anders ist“, und das Finden der Gruppe, eignete sich der Auftakt in Peking in den Augen der Schüler sehr gut.
Nach drei beeindruckenden Tagen reiste die Gruppe in den Südwesten des Landes in Gießens Partnerstadt Wenzhou, die in der Nähe von Shanghai liegt. Am Flughafen wurden die Schüler von ihren chinesischen Austauschschülern herzlich willkommen geheißen. Schließlich kannten sich die Partnerschüler schon von dem Besuch der chinesischen Schülergruppe im Januar 2019 in Gießen und freuten sich sehr auf ein Wiedersehen. In Wenzhou wohnten die Schüler in Ihren Gastfamilien und bekamen täglich im schulischen Rahmen attraktive Programmpunkte geboten, bei denen kulturelle und sportliche Schwerpunkte sowie Ausflüge in die vielfältige Umgebung Wenzhous auf dem Plan standen. In der Millionenstadt zeigten sich die Schüler von der imposanten Größe der Partnerschule „Wenzhou Foreign Language School“ beeindruckt. Außerdem führte das enorme Interesse an den deutschen Schülern teilweise dazu, dass „man sich manchmal als Exot“ fühlte, wie ein Schüler berichtete. Am meisten zeigten sich die Schüler und Lehrkräfte jedoch von der außerordentlich großen Herzlichkeit beeindruckt, die ihnen sowohl in den Gastfamilien als auch seitens der Schulgemeinschaft entgegengebracht wurde. Nach abwechslungsreichen und eindrucksvollen zwei Wochen reiste die Gruppe zurück nach Gießen und brachte neben interessanten Eindrücken viele bereichernde Erfahrungen mit.
Für 2020 wird der nächste Austausch geplant. Interessierte Schüler können sich über die Sekretariate ihrer Schulen oder auf der Internetseite des Partnerschaftsvereins informieren und sich bis Anfang November 2019 anmelden: www.verein-giessen-wenzhou.de.